Sonntag, 10. Januar 2010

Der freche Kobold


Der freche Kobold


Es war an einem Freitagvormittag. Im Unterricht sollten wir eine Geschichte schreiben. Und ausgerechnet mir hatte die Lehrerin eine Folie gegeben, die beim Besprechen aufgelegt werden sollte. Missmutig kaute ich an meinem
Stift. Ich wusste nicht einmal, wie ich anfangen sollte. Nachdenklich kritzelte ich auf meinem Schmierpapier. Auf einmal entstand eine Figur, die aussah wie ein kleiner Kobold.Plötzlich winkte sie mir zu, ja, sie erhob sich von dem Papier und sprang auf den Tisch. „Wollte er mir helfen oder nur Schabernack treiben?“ Er hatte einen grünen Hut, ein grünes Jäckchen und schwarze Stiefel. Plötzlich sprach er mich an „Ey warum guckst du mich so blöd an?“ Seine Stimme klang so als ob er Helium geschluckt hätte. Ich antwortete leise: „Na du kleiner Wicht!“ Plötzlich schrie der Kobold: „ Ich bin nicht klein!“ Und er wurde so rot wie eine Tomate. Er warf mit Stiften und anderen kleinen Dingen um sich. Ich schnappte den Kobold und hielt ihm sein kleines Mündchen zu. Die Lehrerin guckte mich böse an. Sie konnte den Kobold anscheinend nicht sehen und nicht hören.
Der Kobold zappelte und zappelte und nach einer Weile biss er mich mit voller Kraft in den Daumen. Er biss so fest, wie ein wütender Alligator. Ich ließ ihn fallen und er rannte durch die offene Tür. Ich ging zur Lehrerin und fragte sie, ob ich auf die Toilette gehen dürfte. Sie antwortete mit: „Ja“ und ich rannte so schnell ich konnte durch das ganze Schulgebäude. Nichts! Ich fand den Kleinen nicht. Plötzlich hörte ich ein Gepolter im Lüftungsschacht. Ich rannte zum Hausmeister und fragte ihn, ob ich meinen Kobold aus dem Lüftungsschacht holen dürfte. Der Hausmeister sagte genervt: „Jajaja, hol das angebliche Wunderwesen raus.“ Er öffnete eine Luke und ich stieg in den engen Schacht. Am Ende des Ganges hörte ich ein leises Weinen. Ich guckte nach, was es war und tatsächlich: Es war mein kleiner Kobold. Ich fragte ihn, was er denn hätte und er antwortete: „Ich bin ein Helferkobold, aber jeden dem ich helfen will ärgere ich und tu ihm weh.“ Tröstend sagte ich: „Du kannst doch mein Helfer sein und mir bei der Deutscharbeit helfen. Aber erst einmal müssen wir zurück ins Klassenzimmer.“ Plötzlich kam Nebel auf und ich saß wieder auf meinem Platz. „Super!“, lobte die Lehrerin mich und gab mir meine Folie zurück. Ich verstand gar nichts mehr. Wie kamen denn die Buchstaben auf die Folie? Ich sah auf mein Federmäppchen. Darauf saß der Kobold und zwinkerte mir zu.

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